Programm
Während des Symposiums werden durch Vorträge, Performances und Workshops neue Ansätze der Repräsentation von Behinderung in der Kunst thematisiert. Der Tag bietet Gelegenheit, den etablierten Kunstdiskurs zu reflektieren und zeitgemäße Re-Präsentationspraktiken zu diskutieren. Der Fokus liegt auf dem Austausch und der Vernetzung der Teilnehmenden, um gemeinsam Perspektiven für eine inklusive kuratorische Praxis zu entwickeln.
Die Unbekannten.
Symposium zur Repräsentation von Behinderung in der Kunst
Programmübersicht
Das ausführliche Programm finden Sie weiter unten
10:00 Uhr – Ankommen
Anmelden und Netzwerken
Ort: Albertinum, Lichthof
10:30 Uhr – Begrüßung
Dr. Kate Brehme, Moderatorin
Ort: Albertinum, Lichthof
10:40 Uhr – Tanz-Performance: FLY!
mit Live-Flüster-Audiodeskription
Markéta Stránská, Tänzerin und Choreografin
Ort: Albertinum, Lichthof
11:00 Uhr – Grußworte
Markus Franke, Sächsisches Staatsministerium für Wissenschaft, Kultur und Tourismus
Ort: Albertinum, Lichthof
11:10 Uhr – Einführung: Kuratorische Praxis und Repräsentation im Kontext von Behinderung
Dr. Kate Brehme, Moderatorin
Ort: Albertinum, Lichthof
11:30 Uhr – Disability Art und Repräsentation im Kunstmuseum
in amerikanischer Lautsprache mit deutschen Untertiteln, Gebärdensprachdolmetschung und Audiodeskription
Amanda Cachia, University of Houston (USA), Kuratorin, Beraterin, Autorin und Kunsthistorikerin
Ort: Albertinum, Lichthof
12:00 Uhr – Publikumsdiskussion
Dr. Kate Brehme, Moderatorin
Albertinum, Lichthof
12:30 Uhr – Mittagspause
Workshop 1: Darstellende Künste
Teilnehmende Workshop 1 bleiben im
Lichthof im Albertinum
Workshop 2: Bildende Künste
Teilnehmende Workshop 2 wechseln den Ort zum
Hans-Nadler-Saal im Residenzschloss, Taschenberg 2, 01067 Dresden
Teilnehmende werden zum Hans-Nadler-Saal begleitet.
14:00 Uhr – Workshop 1: Darstellende Künste
in englischer Lautsprache mit Konsekutivdolmetschung in deutsche Lautsprache und deutsche Gebärdensprache
Über Kuration, Behinderung, Wahrnehmungen und die Identifizierung von Stakeholdern
- Markéta Stránská, Tänzerin und Choreografin
- Dr. Gustavo Fijalkow, Künstlerischer Projektleiter der FORWARDDANCE COMPANY von LOFFT – DAS THEATER
- Heidrun Räder, Schauspielerin und Tänzerin
Ort: Albertinum, Lichthof
14:00 Uhr – Workshop 2: Bildende Künste
in deutscher Lautsprache
Kunst und Behinderung: Wege zum diskriminierungskritischen Kuratieren und Vermitteln
- Eva Jünger, Bildende Künstlerin
- Steven Solbrig, Bildende*r Künstler*in
- Dirk Sorge, Bildender Künstler
- Eric Beier, Bildender Künstler
- Dirk Weber, Kurator, Staatliche Kunstsammlungen Dresden, Grünes Gewölbe
- Ramona Nietzold, Beauftragte für Barrierefreiheit und Inklusion, Staatliche Kunstsammlungen Dresden
- Felicia Daniel, Freie Mitarbeit in der Bildung und Vermittlung der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden
Ort: Hans-Nadler-Saal, Residenzschloss
15:30 Uhr – Kaffeepause und Ortswechsel
Teilnehmende beider Workshops wechseln den Ort zu:
Kleiner Ballsaal im Residenzschloss
Taschenberg 2
01067 Dresden
Teilnehmende werden zum Kleinen Ballsaal begleitet.
16:30 Uhr – Abschlussgespräch und Zusammenfassung aus beiden Workshops
Dr. Kate Brehme, Moderatorin
Ort: Kleiner Ballsaal, Residenzschloss
16:50 Uhr – Abschlusskommentar und Ausblick
Jürgen Dusel, Beauftragter der Bundesregierung für die Belange von Menschen mit Behinderungen
Ort: Kleiner Ballsaal, Residenzschloss
17:10 Uhr – Gemeinsamer Ausstellungsbesuch
„Bewundert, gesammelt, ausgestellt. Behinderung in der Kunst des Barock und der Gegenwart“
mit Live-Audiodeskription
Ort: Sponselraum, Neues Grünes Gewölbe
18:00 Uhr – Ende
Während der gesamten Veranstaltung wird es Gebärdensprachdolmetschung geben, ausgenommen ist Workshop 2.
Ausführliches Programm
10:00 Uhr – Ankommen
Anmelden & Networking
Ort: Lichthof, Albertinum, Tzschirnerplatz 2, 01067 Dresden (studenloser Zugang über Georg-Treu-Platz)
10:30 Uhr – Begrüßung
Dr. Kate Brehme
Moderatorin
Ort: Lichthof, Albertinum
Dr. Kate Brehme ist Kuratorin und Kunstvermittlerin mit einer Behinderung. Sie hat in Australien, Schottland und Deutschland an einer Reihe von Projekten, Ausstellungen und Veranstaltungen gearbeitet, darunter The Space Between (CLB Berlin, 2023), die abschließende Ausstellung von UNBOUND, Deutschlands erstem transdisziplinären Residenzprogramm für Künstler mit und ohne Behinderung, Queering the Crip, Cripping the Queer im Schwules Museum (2022-2023) und The Hidden Project, ein Programm des Goethe-Instituts über zugängliches Kuratieren (2021-22). Seit 2017 leitet sie zusammen mit ihren Kollegen Berlinklusion, das Berliner Netzwerk für Zugänglichkeit in Kunst und Kultur.
10:40 Uhr – Performance
FLY!
Tanz-Performance von Markéta Stránská (CZ)
mit Live-Flüster-Audiodeskription
Ort: Lichthof, Albertinum
Markéta Stránská (CZ) ist Choreografin und Tänzerin und lebt in der Tschechischen Republik. Seit ihrer Kindheit ist sie vom Tanz begeistert. Im Alter von sechs Jahren begann sie ihren Werdegang als professionelle Tänzerin in einer Tanzgruppe. Sie war Tänzerin der Candoco Dance Company, tritt regelmäßig international auf und unterrichtet. Als Choreografin beobachtet sie und lässt sich von alltäglichen Aktivitäten, Bewegungen und Routinen inspirieren. Im Zentrum ihrer Arbeit steht die Weigerung, Stereotype als selbstverständlich hinzunehmen. Stattdessen begibt sie sich auf die Suche nach Bedeutung.
11:00 Uhr – Grußworte
Markus Franke, Sächsischen Staatsministeriums für Wissenschaft, Kultur und Tourismus
Ort: Lichthof, Albertinum
11:10 Uhr – Einführung: Kuratorische Praxis und Repräsentation im Kontext von Behinderung
Dr. Kate Brehme
Ort: Lichthof, Albertinum
In ihrer Einführung gibt Dr. Kate Brehme einen kurzen (historischen) Überblick über die Beziehung zwischen Behinderung und bildender Kunst und geht auf die (oft problematischen) gängigen kuratorischen und repräsentativen Praktiken im Kontext von Behinderung ein.
Dr. Kate Brehme ist Kuratorin und Kunstvermittlerin mit einer Behinderung. Sie hat in Australien,
Schottland und Deutschland an einer Reihe von Projekten, Ausstellungen und Veranstaltungen gearbeitet, darunter The Space Between (CLB Berlin, 2023), die abschließende Ausstellung von UNBOUND, Deutschlands erstem transdisziplinären Residenzprogramm für Künstlerinnen mit und ohne Behinderung, Queering the Crip, Cripping the Queer im Schwules Museum (2022-2023) und The Hidden Project, ein Programm des Goethe-Instituts über zugängliches Kuratieren (2021-22). Seit 2017 leitet sie zusammen mit ihren Kolleginnen Berlinklusion, das Berliner Netzwerk für Zugänglichkeit in Kunst und Kultur.
11:30 – Video-Vortrag: Disability Art und Respräsentation im Kunstmuseum
in amerikanischer Lautsprache mit deutschen Untertiteln und Audiodeskription der Untertitel
Amanda Cachia, University of Houston (USA)
Kuratorin, Beraterin, Autorin und Kunsthistorikerin
Ort: Lichthof, Albertinum
Amanda Cachia erläutert in ihrem Vortrag, wie zeitgenössische Künstler*innen mit Behinderung sich in Bezug auf traditionelle Darstellungs- und Repräsentationspraktiken im Kunstmuseum positionieren. Anhand zahlreicher internationaler Beispiele zeigt sie, wie heutige Künstler*innen, neben der Frage der Repräsentation, in ihren Arbeiten einen Fokus auf die Erfahrung des „Seins mit“ Behinderung legen. So werden Audiodeskription, sensorische Interaktionen, Rampen, Sitzgelegenheiten oder Übersetzungen zentrale ästhetische Elemente zeitgenössischer Kunstwerke und Publikumserfahrung.
Amanda Cachia Amanda Cachia ist Assistenzprofessorin und stellvertretende Direktorin des Masterstudiengangs Arts Leadership am Kathrine G. McGovern College of the Arts der University of Houston. Im Jahr 2023 wurde sie mit dem Creative Capital | Andy Warhol Foundation Arts Writers Grant für ihre zweite Monografie ausgezeichnet: Hospital Aesthetics: Rescripting Medical Images of Disability. Ihr erstes Buch, The Agency of Access: Contemporary Disability Art and Institutional Critique, erscheint demnächst bei Temple University Press (2024). Cachia ist auch die Herausgeberin von Curating Access: Disability Art Activism and Creative Accommodation (2022), das von Routledge veröffentlicht wird und an dem über 40 internationale Autor*innen mitwirken. Sie promovierte im Fach Kunstgeschichte und kuratierte rund 50 Ausstellungen, von denen viele in Städten in den USA, England, Australien und Kanada gezeigt wurden.
Publikationen
- The Agency of Access: Contemporary Disability Art and Institutional Critique (erscheint 2024)
- Curating Access: Disability Art Activism and Creative Accommodation (2022)
11:50 Uhr – Publikumsdiskussion
Dr. Kate Brehme
Moderatorin
Ort: Lichthof, Albertinum
12:30 Uhr – Mittagspause
Ort: Lichthof, Albertinum
Anschließend Ortswechsel für Teilnehmende Workshop 2.
- Teilnehmende Workshop 1 bleiben im Lichthof, Albertinum
- Teilnehmende Workshop 2 wechseln den Ort zu:
Hans-Nadler-Saal im Residenzschloss
Taschenberg 2
01067 Dresden - Die Teilnehmenden werden begleitet.
14:00 Uhr – Workshop 1
Über Kuration, Behinderung, Wahrnehmungen und die Identifizierung von Stakeholdern
Markéta Stránská (Tänzerin), Dr. Gustavo Fijalkow (Leiter der Forward Dance Company), Heidrun Räder (Schauspielerin und Tänzerin)
Ort: Lichthof, Albertinum
Ausgehend von der Eröffnungsperformance FLY! der Tänzerin Markéta Stránská, beschäftigt sich der Workshop mit dem Kuratieren von Tanz von Tänzer*innen oder Choreograf*innen mit Behinderung. Zunächst wird es darum gehen, eine Sprache zu finden, um über den Tanz von Tänzer*innen mit Behinderungen zu diskutieren. Anschließend liegt der Fokus ganz praktisch auf dem Akt des Kuratierens, wobei Normen und Vorstellungen von Qualität sowie gewohnte Sichtweisen auf Behinderung reflektiert werden. Die Teilnehmenden werden dazu ermutigt, unterschiedliche kuratorische Szenarien für die Aufführung der Performance FLY! zu entwickeln und darüber nachzudenken, wie diese Ideen Vorstellungen von Behinderung beeinflussen. Es wird sowohl angeleitete Übungen als auch Raum für offene Diskussionen geben.
Referent*innen
Markéta Stránská (CZ) ist Tänzerin und Choreografin und lebt in der Tschechischen Republik. Seit ihrer Kindheit ist sie vom Tanz begeistert. Sie war Tänzerin der Candoco Dance Company, tritt regelmäßig international auf und unterrichtet. Als Choreografin beobachtet sie und lässt sich von alltäglichen Aktivitäten, Bewegungen und Routinen inspirieren. Im Zentrum ihrer Arbeit steht die Weigerung, Stereotype als selbstverständlich hinzunehmen. Stattdessen begibt sie sich auf die Suche nach Bedeutung.
Dr. Gustavo Fijalkow ist Akademiker und Praktiker. Er erhielt seine Tanzausbildung in Argentinien, Deutschland und den Niederlanden. Als professioneller Tänzer trat er international auf und erforschte sowohl traditionelle und akademische Tanzformen als auch ortsspezifische, experimentelle und interdisziplinäre Formate, sowie Jugendtheater und Performance. Dabei hat er mit Künstler*innen verschiedener Disziplinen in vielfältigen Kontexten und Projekten zusammengearbeitet. Seit 2004 arbeitet er als Produzent und Produktionsleiter mit Tänzer*innen mit unterschiedlichen Körperlichkeiten. Ferner hat er als hauptverantwortlicher Kurator KulturDifferenzTanz (Köln, 2006) konzipiert und die Crossings Dance Festivals im tanzhaus nrw (Düsseldorf, 2004–2011) durchgeführt, in denen die Auseinandersetzung mit Konzepten von ‚Behinderung‘ im Fokus stand. Seit 2020 ist er Künstlerischer Projektleiter der FORWARD DANCE COMPANY von LOFFT – DAS THEATER.
Heidrun Räder: Ich bin seit meiner Geburt taub, ebenso wie meine Familie. Doch was manche als Hürde sehen, wurde für mich zur Kraftquelle die meinen Weg in die Kunst ebnete. Schon als Kind hatte ich einen Traum der vielen unmöglich erschien: Ich wollte singen und Schauspielerin werden – ohne Gehör, aber mit einem großen Herzen und einer unbändigen Leidenschaft. Und ich habe diesen Traum verwirklicht! Heute stehe ich auf der Bühne, spiele Theater und bringe meine eigene Poesie in Gebärdensprache zum Ausdruck. Mein jüngster Höhepunkt war die Rolle in der Oper Rusalka, inszeniert von Jeffrey Döring an den Landesbühnen Sachsen. Auch meine Gebärdensprache-Performance „Schicksal“ brachte mir Anerkennung und einen besonderen Erfolg: den dritten Platz in einem Gesangswettbewerb auf nationaler Ebene. Seit über 13 Jahren lebe ich meine zweite Leidenschaft, den Tango – ein Tanz, der durch seine Harmonie und Verbindung besticht, selbst ohne ein einziges gehörtes Wort. Meine Freude am Tango erstaunt viele, denn wer hätte gedacht, dass Musik auch ohne Gehör durch die Vibrationen des Bodens und das Gefühl in meinem Körper lebendig wird? Und neben meiner künstlerischen Seite gibt es noch eine weitere, die für mich wesentlich ist: Mit Liebe und Geschick übe ich meinen Beruf als handwerkliche Buchbinderin aus – ein Handwerk, das Präzision und Hingabe erfordert und das ich seit vielen Jahren mit Stolz ausführe. Ein kleiner Fun Fact? Ich fühle mich innerlich wie eine Meerjungfrau und tauche gerne in die Fantasie ein, um das Besondere im Alltäglichen zu entdecken. Dankbar für mein kreatives Talent und die Unterstützung auf meinem Weg, freue ich mich auf all das, was noch kommt. Denn mein Leben ist der Beweis dafür, dass man auch ohne Gehör die ganze Welt der Kunst und Ausdruckskraft erleben kann.
14:00 Uhr – Workshop 2
Kunst und Behinderung: Wege zum diskriminierungskritischen Kuratieren und Vermitteln
Eva Jünger, Steven Solbrig, Dirk Sorge, Eric Beier, Dirk Weber, Ramona Nietzold, Felicia Daniel
Ort: Hans-Nadler-Saal, Residenzschloss
Ziel des Workshops ist es, anhand der Ausstellung „Bewundert, gesammelt, ausgestellt. Behinderung in der Kunst des Barock und der Gegenwart“ in den Staatlichen Kunstsammlungen Dresden, gemeinsam Handlungsmöglichkeiten für eine diskriminierungskritische kuratorische Praxis zu diskutieren und konkrete Umsetzungsoptionen vorzustellen. Zentrale Fragestellungen sind dabei: Wie verhalten sich neue kuratorische und künstlerische Ansätze, die darauf abzielen, stereotypen Darstellungen behinderter Menschen entgegenzuwirken? Wie können neu entstehende Repräsentationsformen und -praktiken im Verhältnis zu historischen Ansätzen betrachtet werden? Wie können Ausstellungen gestaltet werden, ohne erneut stereotype Narrative zu produzieren? Und wie reagiert das Publikum, behindert und nicht-behindert, auf diese Re-Präsentationsformate? Der Workshop wird von den an der Ausstellung beteiligten Künstlerinnen, Vermittlerinnen und dem Kurator in einem dialogischen und partizipativen Format gestaltet.
Referent*innen
Eva Jünger ist Absolventin der Hochschule für Bildende Künste Dresden. Berufliche Erfahrungen sammelte sie am Theater in den Bereichen Dramaturgie/Regie. Als Künstlerin beschäftigt sie sich mit den Themen Collage, Papier und Nachhaltigkeit. Für die Sonderausstellung „Bewundert, gesammelt, ausgestellt. Behinderung in der Kunst des Barock und der Gegenwart“ in den Staatlichen Kunstsammlungen Dresden gestaltet Eva Jünger die Hörstation. Zu dieser Ausarbeitung gehört das Verfassen und persönliche Einsprechen der Texte. Weiterhin erarbeitet sie partiell Themenschwerpunkte für Führungen und übernimmt bei einigen Rundgängen die inhaltliche Vermittlung.
Steven Solbrig fotografiert, kuratiert, schreibt, lehrt, performt oder tanzt aus der Perspektive der Disability Studies/Culture/Arts. In der Sonderausstellung „Bewundert, gesammelt, ausgestellt. Behinderung in der Kunst des Barock und der Gegenwart“ der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden wird Steven Solbrig mit dem Gipstorso “disabled woman, anonymous” vertreten sein. Darüber hinaus sucht Solbrig innerhalb einer Lecture Performance nach der Kontinuität des (kulturellen) Ableismus innerhalb der Mehrheitsgesellschaft und dessen Folgen für behinderte Menschen, vom Barock bis in die Gegenwart.
Dirk Sorge arbeitet als Medien- und Konzeptkünstler zu den Themen Technisierung, Ableismus und Irrationalität. Seine Arbeiten umfassen Videos, Installationen und Performances. Unter dem Titel „Preziosi e Precari“ widmet sich Dirk Sorge den Objekten der Dauerausstellung im Neuen Grünen Gewölbe. Mit einer Intervention im Saal der königlichen Pretiosen befragt er die Logik des Sammelns selbst. Vitrinen werden temporär mit Objekten aus dem 21. Jahrhundert bestückt, um auf Fehlstellen, Fehlannahmen oder Fehlschlüsse hinzuweisen. Der kritische Ansatz wird kombiniert mit der Lust an der Materialität, Opulenz und Dekadenz der Objekte.
Eric Beier bewegt sich als bildender Künstler zwischen Malerei und Bildhauerei. In seinen Installationen und Einzelarbeiten setzt er sich mit gelungener und misslungener Kommunikation, den historischen Zusammenhängen von Behinderung und deren sozialen Folgen sowie der Frage auseinander, welchen Platz wir körperlicher Andersartigkeit in unserem Alltag einräumen. In der Sonderausstellung „Bewundert, gesammelt, ausgestellt. Behinderung in der Kunst des Barock und der Gegenwart“ der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden präsentiert Eric Beier Objekte und Malereien.
Dirk Weber ist Kurator im Grünen Gewölbe der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden. Er studierte bis 2006 an der TU Dresden Kunstgeschichte und begann kurz darauf seine Laufbahn bei den Staatlichen Kunstsammlungen Dresden. Er war bis 2023 wissenschaftlicher Assistent, wissenschaftlicher Mitarbeiter im Grünen Gewölbe und wissenschaftlicher Referent der Gerneraldirektion. Er wirkte unter anderem maßgeblich am Projekt „Ordnung und Aura höfischer Dinge: die Dresdner Kunstkammer des 16. und 17. Jahrhunderts als Ort politischer Interaktion, dynastischer Memoria und fürstlicher Wissenspraxis“ mit, welches durch die Deutsche Forschungsgesellschaft gefördert wurde und überregional große Aufmerksamkeit genoss.
Ramona Nietzold (Staatliche Kunstsammlungen Dresden) schloss 2005 ihr Studium an der Technischen Universität Dresden mit dem Magistra Artium in den Fächern Sprachwissenschaft, Literaturwissenschaft und Philosophie ab. Seit 2008 ist sie in der Abteilung Bildung und Vermittlung der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden tätig. 2011 übernahm sie die Rolle der Beauftragten für Barrierefreiheit und Inklusion, wo sie sich seither für die Förderung von Zugänglichkeit und Inklusion in den Museen einsetzt.
Felicia Daniel ist Theaterregisseurin und Kulturvermittlerin. In beiden Tätigkeitsfeldern versucht sie Zugänge in Kulturinstitutionen zu schaffen und Barrieren abzubauen. Für die Staatlichen Kunstsammlungen Dresden entwickelt und begleitet sie verschiedene inklusive Kunstvermittlungsformate. Sie lebt und arbeitet in Leipzig und Dresden.
15:30 Uhr – Kaffeepause und Ortswechsel
Teilnehmende beider Workshops werden begleitet zu:
Kleiner Ballsaal, Residenzschloss
Taschenberg 2
01067 Dresden
16:30 Uhr – Abschlussgespräch und Zusammenfassung der Workshops
Dr. Kate Brehme
Moderatorin
Ort: Kleiner Ballsaal, Residenzschloss
16:50 Uhr – Abschlusskommentar und Ausblick
Jürgen Dusel, Beauftragter der Bundesregierung für die Belange von Menschen mit Behinderungen
Ort: Kleiner Ballsaal, Residenzschloss
17:10 Uhr – Ausstellungsbesuch
„Bewundert, gesammelt, ausgestellt. Behinderung in der Kunst des Barock und der Gegenwart“
Mit live Audiodeskription
Ort: Sponsel-Raum, Neues Grünes Gewölbe, Residenzschloss