- Datum
- 27.1.2022 10:00 Uhr - 15:30 Uhr Anmeldeschluss: 20.1.2022
- Ort
- Online-Seminar via ZOOM
- Anbieter
- Servicestelle Inklusion im Kulturbereich
Inklusive Öffentlichkeitsarbeit
Seminarziel
Bildliche oder sprachliche Darstellungen und Vorstellungen über Behinderung folgen in unserer Gesellschaft oft den immer gleichen Stereotypen. So werden Menschen mit Behinderung dafür, dass sie ihr Leben „trotz“ einer Behinderung „meistern“, bewundert oder bemitleidet. Nicht nur Film, Medien und TV bedienen mehrheitlich diese Logik, auch im Kulturbetrieb wird Behinderung geradezu „inszeniert“: sitzt der Romeo im Rollstuhl, spielt die Behinderung die Hauptrolle und nicht der Schauspieler; hat eine Künstlerin eine Behinderung, wird in den Feuilletons in erster Linie das „Trotzdem“, das „Andersbegabte“ oder das „Supertalentierte“ thematisiert und nicht ihre Kunst an sich. Ziel des Workshops ist es, einen kritischen Blick auf gängige Darstellungen und Narrative über Behinderung zu richten und zu erarbeiten, wie möglichst differenzierte Bilder über Behinderung entworfen werden können. Neben Handreichungen und Übungen zu bildlichen und textlichen Darstellungen von Behinderung, geht es auch um die Selbstdarstellung von Kulturbetrieben und Künstlerkollektiven unter dem Label „Behinderung“ oder „Inklusion“.
Im zweiten Teil lernen Sie, wie Sie Ihre Öffentlichkeitsarbeit barrierefrei und inklusiv gestalten. Dabei geht es um eine aktive Ansprache von Menschen mit Behinderung und um die barrierefreie Gestaltung von Informationen. Sie erhalten einen Überblick über die Anforderungen und Lösungen an eine barrierefreie Kommunikation und Information.
Methoden
- Trainer*innen-Input
- Praktische Übungen
- Diskussion und Erfahrungsaustausch in Kleingruppen und im Plenum
Ablauf
Sprache und Bildsprache über Behinderung im Kulturbereich (Referentin: Judyta Smykowski)
- Einführung „Behinderung“: Medizinisches, soziales, kulturelles Modell von Behinderung
- Narrative über Behinderung in der Öffentlichkeit (Blicke in den Medien, Feuilletons und Kulturbetrieben)
- Selbstverständnis von Kultureinrichtungen: Wie wollen wir auftreten (Stichwort Label „Inklusion“)
- Interaktion: Diskussion von Begriffen und Bildern
Praktische Übungen zu Texten und Diskussion über Behinderung im Kulturbetrieb
- Arbeit an Textbeispielen in Break-Out-Sessions und Diskussion
Barrierefreie Öffentlichkeitsarbeit (Referentin: Adina Hermann)
- Typische Barrieren für Menschen mit Behinderung
- Tipps und Tricks für barrierefreie Öffentlichkeitsarbeit am Beispiel von Webseiten, Social Media und PDFs
Abschlussrunde und Verabschiedung
Referentinnen
Judyta Smykowski leitet die Redaktion des Online-Magazins und des Podcasts „Die Neue Norm“ sowie die Redaktion von Leidmedien.de des Sozialhelden e.V. Im Rahmen ihrer Arbeit bei Leidmedien berät sie Journalist*innen und Filmschaffende zur klischeefreien Sprache und Erzählweisen zu behinderten Menschen.
Adina Hermann studierte in Hamburg Kommunikationsdesign und Art Direction, bevor sie 2012 als Grafik-Praktikantin beim SOZIALHELDEN e.V. in Berlin anheuerte. Heute ist sie Head of Design und Vorstandsmitglied. Außerdem leitet sie die Projekte “Pfandtastisch helfen!” und “wheelramp.de”. In ihrer Freizeit reist sie leidenschaftlich gern und berichtet, gemeinsam mit ihrem Mann, über das Reisen mit Rollstuhl auf ihrem Blog Mobilista.eu.
Im gemeinnützigen Verein Sozialhelden e.V. setzen sich Medienschaffende mit und ohne Behinderung seit über 17 Jahren für die Belange von Menschen mit Behinderungen sowie für mehr Teilhabe und Inklusion ein. Als Expert*innen in eigener Sache arbeiten sie in politischer Kampagnenarbeit und Entwicklung barrierefreier Anwendungen und verbinden das Know-how der Technologie- und Medienbranche mit sozialen Themen. Innovative Ideen und eine gute Portion Humor haben sich dabei als erfolgreich erwiesen: Das Berliner Team wurde unter anderem mit dem Deutschen Engagementpreis, dem Deutschen Bürgerpreis, dem World Summit Award, Smart Accessibility Award und dem Deutschen Nachhaltigkeitspreis ausgezeichnet.
Zielgruppe
Das Online-Seminar richtet sich an sächsische Kulturschaffende und Redakteur*innen sächsischer Feuilletons. Bitte haben Sie Verständnis dafür, dass dieses Angebot ausschließlich für sächsische Akteur*innen zur Verfügung steht.
Teilnahme
Die Teilnahme ist nur nach vorheriger Anmeldung möglich (Anmeldeformular siehe unten). Die Veranstaltung wird über die Plattform Zoom angeboten. Alle Teilnehmenden erhalten dazu im Voraus per E-Mail einen Zugangslink, über den sie das digitale Werkstattgespräch besuchen können. Für die Teilnahme benötigen Teilnehmende ein internetfähiges Endgerät (PC, Laptop, Tablet, Handy etc.) mit Kamera- und Mikrofonfunktion und gutes Internet. Die Teilnahme ist kostenfrei. Bitte melden Sie sich rechtzeitig an, da die Teilnehmer*innenzahl beschränkt ist.
Bitte beachten Sie, dass wir uns im Zusammenhang mit der aktuellen Corona-Lage vorbehalten die Veranstaltung abzusagen bzw. zu verschieben.
Barrierefreiheit
Die Plattform Zoom, über welche die Veranstaltung laufen wird, unterstützt die Verwendung von Screenreadern und die Steuerung über die Tastatur. Bitte geben Sie uns bei Ihrer Anmeldung Bescheid, welche weiteren Bedarfe Sie in Bezug auf die Barrierefreiheit des Angebotes haben z.B. Gebärdensprachdolmetscher*innen.
Kontakt
Matthias Franke
Servicestelle Inklusion im Kulturbereich
c/o Landesverband Soziokultur Sachsen e.V.
Alaunstr. 9 | 01099 Dresden
T: 0351 – 802 17 69 | E: inklusion@soziokultur-sachsen.de
Web: www.inklusion-kultur.de
Förderhinweis
Die Servicestelle Inklusion im Kulturbereich, in Trägerschaft des Landesverbandes Soziokultur Sachsen e.V., wird mitfinanziert mit Steuermitteln auf der Grundlage des vom Sächsischen Landtag beschlossenen Haushalts.