Gute, blendfreie Beleuchtung und logische Raumstrukturen können allen Menschen bei der Orientierung helfen und Stau bei Besucher*innenströmen verhindern. Je weniger Aufmerksamkeit und Energie die Besucher*innen für ihre Orientierung benötigen, desto mehr haben sie für das eigentliche Inhaltsangebot der Kultureinrichtung übrig, also die Aufführung, die Ausstellung, den Workshop etc.
Orientierung & Leitsystem
Eingang
Achten Sie darauf, dass der Eingang gut erkennbar ist (z.B. visuell durch Beleuchtung oder Kontraste und taktil durch Bodenstrukturen, Bodenindikatoren, Handläufe).
Taktiler Grundriss
Platzieren Sie bereits vor dem Eingang bzw. im Foyer einen visuell kontrastreichen und taktil erfahrbaren Grundriss oder ein Tastmodell, um einen Überblick über das Gebäude und alle wichtigen Elemente zu geben (z.B. WCs, Aufzüge, Fluchtwege, Induktionsschleifen, einschließlich dem Hinweis, wo der beste Empfang ist).
Auditive Hilfen
Lautsprecherdurchsagen oder Tonsignale können verwendet werden um z.B. den Beginn einer Veranstaltung anzukündigen. Audioguides können Hinweise zur Orientierung im Raum geben z.B. in welchem Stockwerk sich der Ausstellungsraum befindet, auf welcher Seite die Garderobe und die sanitären Anlagen sind, welche Exponate in einer Ausstellung zu sehen sind und wie ich mich im Außengelände zurecht finde.
Bodenleitsysteme
Nutzen Sie Bodenleitsysteme. Sie helfen allen Menschen, wenn sie visuell kontrastreich zum Untergrund sind. Wenn sie auch taktile Elemente beinhalten, helfen sie blinden und sehbehinderten Menschen.
Aufzüge
Sorgen Sie dafür, dass Bedienelemente im Aufzug visuell und taktil erkennbar sind. Informationen zur Etage sollten visuell und akustisch vermittelt werden (Zwei-Sinne-Prinzip).
Digitale und elektronische Hilfen
Informationen können auch über fest installierte elektronische Anzeigentafeln wie Wegweiser und Türschilder aber auch über mobile Endgeräte wie Multimediaguides, Smartphone oder Tablet empfangen und „gelesen“ werden.
Beschilderung
Achten Sie auf eine große und kontrastreiche Beschilderung. Piktogramme können sprachunabhängig funktionieren, wenn sie klar und eindeutig sind. Lesbarkeit und Eindeutigkeit haben hier Vorrang vor kreativer Gestaltung.
Verwenden Sie für die Position der Schilder und Hinweise eine klare und einheitliche Systematik, z.B. immer in derselben Höhe, immer auf der Seite des Türgriffs, Objektschilder immer links neben dem zugehörigen Exponat in der Ausstellung etc.
Vermeiden Sie, dass temporäre Elemente wie Aufsteller, Pflanzen oder Dekoration die Beschilderung verdecken und damit dem eigentlichen Leitgedanken entgegenstehen.