Kultureinrichtungen haben eine besondere gesellschaftliche Verantwortung und häufig auch eine Vorbildfunktion. Die humanistischen, bürgerlichen Werte, auf denen viele Kultureinrichtungen beruhen, sollten konsequent weitergedacht und um Inklusion erweitert werden. Dazu bietet sich die Erarbeitung eines Leitbildes an, das nach außen vermittelt, wofür die Kultureinrichtung steht, und gleichzeitig im Inneren die Arbeitsweise, aber auch die Ausgestaltung der Angebote prägt.
Leitbild
Kollektiver Prozess
Binden Sie zentrale Akteur*innen Ihrer Organisation in die Erarbeitung des Leitbildes ein und berücksichtigen sie bislang wenig oder gar nicht vertretene Perspektiven. Das können die von Vorstandsmitgliedern, Mitarbeitenden und Betriebsrät*innen, aber auch von Vertreter*innen des Publikums, (Noch-)Nichtbesucher*innen, Mitgliedern des Freundeskreises, Künstler*innen oder Vertreter*innen anderer Kunstsparten oder Fachgebiete sein.
Halten Sie das Leitbild in geeigneten barrierefreien Formaten fest und verankern Sie es organisationsübergreifend. Dadurch verhindern Sie, dass Bemühungen um Inklusion an Einzelpersonen hängen und beim Weggang der Personen in Vergessenheit geraten.
Innen- und Außenwirkung
Nutzen Sie das Leitbild auch als Grundlage für Verträge, Ausschreibungen und Kooperationen. Es hilft potenziellen Bewerber*innen, Besucher*innen und Gästen sowie Partner*innen und Dienstleistenden, z.B. Catering-, Sicherheitspersonal, Gestaltungsfirmen, einen Eindruck von der Kultureinrichtung zu bekommen. Es macht deutlich, welche Werte das Haus vertritt und welches Verhalten (z.B. Diskriminierung) nicht geduldet wird.
Nutzen Sie das Leitbild, um regelmäßig Anspruch und Wirklichkeit abzugleichen und konkretere Ziele und Maßnahmen abzuleiten.