Programm & Vermittlung
Die Vielfalt der Gesellschaft spiegelt sich auch in den Angeboten und im Programm einer Kultureinrichtung wider. Mit Inklusion als Leitmotiv werden Programme nicht an einem tradierten Kanon von „Klassikern“ ausgerichtet, sondern hinterfragen diesen und sind offen für neue Einflüsse oder bislang übersehene Perspektiven. Es gibt eine Offenheit für bisher weniger bekannte künstlerische Ausdrucksformen, Methoden, Zugänge und Ästhetiken. Tradierte Normalitätsvorstellungen werden hinterfragt. Wenn Angebote für eine bestimmte Zielgruppe entwickelt werden, holt die Kultureinrichtung die Perspektiven der Zielgruppen ein, die mit dem Angebot erreicht werden sollen. Die Angebote der Kultureinrichtung berücksichtigen individuelle Bedürfnisse der Zielgruppen, wie etwa von Menschen mit Behinderung, und sind barrierefrei und zugänglich gestaltet. Transparenz, Wahlmöglichkeit und Stärkung der Selbstbestimmung sind Werte, die die Arbeit prägen – von der Planung bis zur Durchführung. Ziel ist es, dass sowohl das Publikum als auch Künstler*innen und Kulturakteur*innen mit Behinderung gerne in diese Kultureinrichtung kommen und sich willkommen fühlen und akzeptiert, ohne über ihre Behinderung Auskunft geben zu müssen und das Gefühl zu haben, dass sie besonders behandelt werden. Spontane Besuche und Teilnahme ohne Voranmeldungen sollten ohne weiteres möglich sein.
Programmwahl
Sowohl die thematische Ausrichtung als auch die Art und Weise der Programmentscheidung und -mitbestimmung sind wichtige Faktoren für eine relevante und inklusive Kultureinrichtung. Welche Themen werden behandelt? Welche nicht? Wer entscheidet über den Inhalt des Programms? Wer ist die Zielgruppe und wer wird dabei vergessen oder unbewusst ausgeschlossen?
Mehr lesen über „Programmwahl”Kunst- und Kulturakteur*innen mit Behinderung
Eine Möglichkeit, Behinderung auch im Programm widerzuspiegeln, ist es, Arbeiten von Kunst- und Kulturakteur*innen mit Behinderung zu zeigen bzw. generell mit Kunst- und Kulturakteur*innen mit Behinderung zusammenzuarbeiten.
Mehr lesen über „Kunst- und Kulturakteur*innen mit Behinderung”Menschen mit Behinderung als Publikum
Neben der Frage, wie Behinderung im Programm reflektiert werden kann und Kunstakteur*innen mit Behinderung möglichst bedarfsgerechte Bedingungen in der Kultureinrichtung vorfinden, muss auch die Teilhabe für Besucher*innen mit Behinderung realisiert werden. Dabei ist zu beachten, dass Menschen mit Behinderung keine homogene Gruppe sind, sondern Persönlichkeiten mit vielfältigem Wissen, verschiedensten Erfahrungen, Bedarfen und Interessen.
Mehr lesen über „Menschen mit Behinderung als Publikum”Gebärdensprache & Untertitel
Damit gehörlose Menschen an Angeboten wie Ausstellungsführungen, Theatervorstellungen, Lesungen, Workshops oder Vorträgen teilnehmen können, müssen diese auch in Gebärdensprache angeboten und/oder mit Untertiteln versehen werden.
Mehr lesen über „Gebärdensprache & Untertitel”Audiodeskription & Tastführungen
Audiodeskription erlaubt es sehbehinderten oder blinden Menschen, die Bildebene eines Films bzw. eines Bühnenstückes zu verstehen, die sie nicht oder nur teilweise sehen können. Zur Audiodeskription in Theater- bzw. Konzerthäusern gehört in den meisten Fällen auch eine taktile Bühnenführung dazu. Um in Ausstellungen oder Museen möglichst viele Sinne anzusprechen, werden u.a. Tastführungen, taktile Repliken und Audio- bzw. Multimediaguides eingesetzt.
Mehr lesen über „Audiodeskription & Tastführungen”Relaxed Performance & Stille Stunde
Oft sind es spezielle Verhaltensregeln in Kultureinrichtungen oder reizintensive Rahmenbedingungen, die Menschen vom Kulturbesuch abhalten. Relaxed Performances und das Konzept der stillen Stunde werden gezielt eingesetzt, um etwa eine entspannte Atmosphäre oder eine reizarme Umgebung zu schaffen.
Mehr lesen über „Relaxed Performance & Stille Stunde”Digitale Kulturangebote
Auch bei digitalen Angeboten, wie Konferenzen und Webinaren, Konzertmitschnitten, Live-Streams von Kinovorstellungen oder Theaterstücken, ist Barrierefreiheit wichtig. Neben Überlegungen zu den genutzten Plattformen, Tools und Kommunikationswegen, die barrierefrei sein müssen, sind auch hier Fragen des Ablaufs und der Organisation zu berücksichtigen.
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