– Hexen, Helden, Horrorclowns. Und andere Erzählungen über Behinderung

Hexen, Helden, Horrorclowns. Und andere Erzählungen über Behinderung

Datum
10.10.2022 09:30 Uhr - 17:00 Uhr
Ort
Deutsches Hygiene-Museum Dresden und Online via ZOOM
Anbieter
Servicestelle Inklusion im Kulturbereich in Kooperation mit dem Deutschen Hygiene-Museum Dresden
Anmeldung An der Termin „Hexen, Helden, Horrorclowns. Und andere Erzählungen über Behinderung” (extern)

Die Konferenz ist eine Kooperation zwischen der Servicestelle Inklusion im Kulturbereich und dem Deutschen Hygiene-Museum Dresden

For English version, please scroll down.

Inhalt

Was haben der Pirat mit der Augenklappe, die bucklige Hexe und Dr. No von James Bond gemeinsam? Bei ihnen und zahlreichen weiteren Schurk*innen unterstreicht die Behinderung oder eine körperliche Entstellung ihre negativen Charakterzüge. Das Böse zeigt sich in einer körperlichen Besonderheit. Am anderen Ende dieses Spektrums gibt es die Superheld*innen wie Daredevil aus dem Marvel-Universum oder die Athlet*innen bei den Paralympics, die gerade wegen ihrer Behinderung besonders leistungsfähig sind und dafür gefeiert werden. Stereotype Erzählungen über Behinderung prägen nicht nur unsere Wahrnehmung, sondern auch unsere Handlungen.

Kultureinrichtungen stehen ungewollt auch in dieser Tradition und somit in der Verantwortung, da sie Werke zeigen, aufführen oder interpretieren, die direkt oder indirekt auch Behinderung thematisieren. Seien es Ausstellungen, Theaterstücke, Filme oder Literatur: mit ihrer Arbeit prägen Kulturschaffende Diskurse und erschaffen wirkmächtige Erzählungen und Bilder. Diese beruhen häufig auf Konventionen, Behinderung als „anders“, heldenhaft oder minderwertig zu konzipieren und damit aus- und abzugrenzen. Denn der Maßstab ist meist die Perspektive der Menschen ohne Behinderung. Inklusion muss daher nicht nur auf das Publikum der Kultureinrichtung bezogen werden, sondern auf die inhaltliche, programmatische und kuratorische Praxis sowie auf die Arbeitsbedingungen für Künstler*innen und das Personal.

Ziel der Konferenz ist es, einen kritischen Blick auf gängige Darstellungen und Narrative über Behinderung zu richten und zu erarbeiten, wie möglichst differenzierte Bilder und Erzählungen über Behinderung entworfen werden können. Dabei stehen die folgenden Schwerpunkte und Fragen im Vordergrund:

  • Ebene der Darstellung: Woher stammen die Narrative und Bilder von Behinderung im kollektiven Gedächtnis? Welche Erzählungen, Figuren und Zeichen werden von Kunstwerken geprägt oder aufgebrochen?
  • Ebene der Verantwortung: Welche Kräfteverhältnisse werden durch die Narrative verdeutlicht und verstärkt? Inwiefern betrifft das die Arbeit im Kulturbereich und wieviel Spielraum gibt es in den bestehenden Strukturen?
  • Ebene der Identität: Wie gehen behinderte Künstler*innen heute mit dem ableistischen Erbe im Kulturbereich um? Wie sieht ihre künstlerische Praxis aus und wie wollen sie Behinderung künstlerisch thematisieren – wenn überhaupt?

Im besten Fall wird die Auseinandersetzung bei den Teilnehmenden der Konferenz zu einer echten Anerkennung von Behinderung im Kulturbereich beitragen. Behinderung würde dann als inhaltlicher Aspekt von Kunst und Kultur akzeptiert. So würde weder durch Betonung der Besonderheit eine Schaulust befriedigt, noch das Thema vermieden werden aus Angst, etwas falsch zu machen oder sich verändern zu müssen.

Programm

9:30 Uhr /// Ankommen

  • Ankommen, Anmelden, Kaffee

10:00-10:30 Uhr /// Begrüßung und Einführung

  • Dirk Sorge / Referent, Servicestelle Inklusion im Kulturbereich

10:30-11:15 Uhr /// Vortrag
Verschiedene Welten und verschiedene Körper: der behinderte Körper in der Literatur

  • Amanda Leduc / Autorin, Rednerin, Aktivistin / Kanada

Von den sieben Zwergen bis zur kleinen Meerjungfrau – die Darstellung des behinderten Körpers in der Literatur und den Mainstream-Medien ist unmittelbar von Märchen und der Suche nach einem „Happy End“ geprägt. Aber wie sieht dieses Happy End aus, wenn der eigene Körper nicht in die traditionell dafür vorgesehene Form passt? In ihrem Vortrag geht Amanda Leduc auf die Geschichte des behinderten Körpers im Märchen und der Literatur ein, zeigt die Machtverhältnisse auf, die unsere Wahrnehmung prägen, und ermutigt uns, auf neue, verantwortungsvolle Weise mit Geschichten umzugehen, damit Behinderung in der Welt, die wir heute mit Geschichten gestalten, echte Anerkennung erfährt.

  • Amanda Leduc ist eine kanadische Schriftstellerin und Autorin der Romane The Miracles Of Ordinary Men (ECW Press, 2013) und The Centaur’s Wife (Random House Canada, 2021) sowie des Sachbuchs Disfigured: On Fairy Tales, Disability, And Making Space (Coach House Books, 2020). (Die deutsche Fassung lautet Entstellt: Über Märchen, Behinderung und Teilhabe und ist im Nautilus Verlag erschienen.) Sie spricht regelmäßig in Nordamerika und Europa über die Rolle von Behinderung in der Literatur und die Bedeutung von Barrierefreiheit in der Kunst. Sie hat eine zerebrale Lähmung und lebt in Hamilton, Ontario, wo sie als Leiterin der Öffentlichkeitsarbeit für das Festival of Literary Diversity (FOLD), Kanadas erstes Festival für vielfältige Autor*innen und Erzählungen, tätig ist.

11:15-12:00 Uhr /// Vortrag
SchauLust – Ich kann nicht nicht schauen

  • Anna Drum / Bildwissenschaftlerin / Deutschland

Das Medium Film galt in seinen Anfängen als ein „aufsehenerregendes“ Medium, ein Zirkus-ähnliches Spektakel, das vor allem eine Schaulust bedienen sollte, die wiederum auf etwas verweist, das womöglich nicht zum Betrachten vorgesehen war. Neugier kann allerdings so überwältigend sein, dass Wegschauen kaum möglich ist. Tod Brownings Filmklassiker Freaks (1932) verweist auf eine Zeit der Schaulust und ist wiederum selbst mit dem Vorwurf der Schaulust als Missbrauch konfrontiert, und wirft damit Fragen der Bildinszenierung und deren Machtstrukturen auf. Dieser Beitrag widmet sich Fragen um Bildinszenierung, Voyeurismus und Schaulust (Skopophilie), denn die Art, wie wir auf etwas schauen, ist Ausdruck davon, wie wir etwas bewerten.

  • Anna Drum ist Mitarbeiterin des Diversity Managements an der Technischen Universität Dresden. Sie promoviert am Institut für Kunst- und Musikwissenschaft der TU Dresden über Tod Brownings Kultfilm „Freaks“. Die Darstellung und Inszenierung von Behinderung stellen dabei einen wesentlichen Forschungsschwerpunkt dar.

12:00-13:00 Uhr /// Mittagspause

13:00-15:00 Uhr /// Podiumsdiskussion

  • Joanna Pawlik / Bildende Künstlerin / Polen
  • Eric Beier / Bildender Künstler / Deutschland
  • Inga Scharf da Silva / Bildende Künstlerin /  Deutschland

Moderation: Dirk Sorge / Referent / Servicestelle Inklusion im Kulturbereich

  • Joanna Pawlik ist bildende Künstlerin, die in den Bereichen Video, Fotografie, Performance, Konzertregie sowie Malerei und Zeichnung arbeitet. Ihre Arbeiten bewegen sich zwischen Fragen gesellschaftlicher Ausgrenzungsmechanismen und persönlichen Gefühlsräumen. In ihren Arbeiten erforscht die Künstlerin die Grenzen ihres eigenen Körpers, demontiert den Begriff der „sozialen Norm“ und kritisiert – oft auf subversive Weise – die gesellschaftlichen Narrative über Behinderung. Joanna Pawlik lebt und arbeitet in Krakau. Sie ist Absolventin der Akademie der Schönen Künste in Krakau und promovierte im Fachbereich Bildende Kunst an der Fakultät für Kunst der Pädagogischen Universität KEN in Krakau. www.joannapawlik.com
  • Eric Beier studierte an der Hochschule für Bildende Künste Dresden bei Prof. Christian Sery. In seiner künstlerischen Arbeit beschäftigt er sich mit körperlicher Andersartigkeit, Verletzungen und dem Eigenleben komplexer Systeme. In den letzten Jahren hat er sich mit verschiedenen Kulturtechniken wie etwa dem Spiel und der Schrift beschäftigt und schafft darüber in seinen Arbeiten einen Zugang zu komplexen Themen und Konzepten. Für die Konferenz „Hexen, Helden, Horrorclowns“ hat Eric Beier das Konzept und das Programm entwickelt. www.ericbeier.de
  • Inga Scharf da Silva ist Bildende Künstlerin und Kulturanthropologin. Die Auseinandersetzung mit mythologischen Themen afrobrasilianischer Religionen sowie die eigene Wahrnehmung des Behindert-Werdens sind zentrale Aspekte sowohl ihrer künstlerischen als auch ihrer wissenschaftlichen Arbeit. Im April 2022 ist ihre Dissertation „Trauma als Wissensarchiv“, die sie am Institut für Europäische Ethnologie der Humboldt-Universität zu Berlin verfasst hat, erschienen.

15:30 – 16:00 Uhr /// Zusammenfassung und Kommentar

  • Elena Demke / Historikerin / Deutschland

Elena Demke engagiert sich in der Selbsthilfe bzw. Selbstvertretung Psychiatrie-Erfahrener, insbesondere auch für partizipative und betroffenenkontrollierte Forschung. 2018 – 2022 forschte sie mit Förderung des Bundesministeriums für Bildung und Forschung zu „Ding-Bedeutungen in Krisen, Verrücktsheits- und Psychiatrieerfahrungen“. Dabei entstand ein gemeinsam mit Interviewpartner*innen gestaltetes Online-Museum: das „MAD Museum Anderer Dinge“, das am 29.10.2022 eröffnet wird.

16:00 – 17:00 Uhr /// Zusatzprogramm für Teilnehmende vor Ort

Option 1: Filmvorführung „Freaks“ (1932)
Tod Brownings Kultklassiker „Freaks“ kann vielleicht als das berühmteste und umstrittenste Beispiel für die Darstellung behinderter Körper in der Geschichte des Kinos gelten. Für die einen gilt der Film als Ideal, wenn es um die Repräsentation ungewöhnlicher Körper geht, für andere hat der Film genau zum Gegenteil geführt.

Option 2: Ausstellungsrundgang „Sexualitäten“
Der Ausstellungsrundgang führt in den neukonzipierten Themenraum „Sexualitäten. Die Liebe, das Ich und die Vielfalt des Begehrens“ der Dauerausstellung „Abenteuer Mensch“. Spannend an der Entwicklung der neuen Abteilung sind die interaktiven Zugänge und die Abbildung der vielfältigen Lebensrealitäten der Museumsbesucher*innen. Die Führung bietet Einblicke in das kuratorische Konzept, die Vermittlungsarbeit sowie die Zusammenarbeit mit Besucher*innen als Expert*innen in eigener Sache.

  • Übersetzung in Deutsche Gebärdensprache und Englische Lautsprache / Hörverstärker vorhanden / für Rollstuhlfahrer*innen zugänglich
  • Die Anzahl der Teilnehmenden ist begrenzt

17:00 Uhr /// Ende

Veranstaltungsort

  • Vor Ort: Deutsches Hygiene-Museum Dresden, Marta-Fraenkel-Saal, Lingnerplatz 1, 01069 Dresden
  • Digital: Via ZOOM, den Zugangslink erhalten Sie bei Ihrer Anmeldung

Zielgruppen

Die Konferenz richtet sich an sächsische Kulturschaffende aller Sparten sowie weitere Interessierte weltweit.

Barrierefreiheit

Sprache

  • Co-Moderation, die während der gesamten Veranstaltung auf allgemein verständliche Sprache achtet
  • Simultandolmetschung Englisch <> Deutsch während der gesamten Veranstaltung
  • Konsekutivdolmetschung Polnisch > Deutsch während der Podiumsdiskussion
  • Simultandolmetschung in Deutsche Gebärdensprache während der gesamten Veranstaltung
  • Veranstaltungssaal verfügt über Induktionsanlage

Gebäude und Veranstaltungssaal

  • 5 barrierefreie Parkplätze in der Nähe des Haupteigangs vorhanden
  • automatische Türöffner zum Veranstaltungsbereich (Martha-Fraenkel-Saal)
  • stufenloser Zugang zum Martha-Fraenkel-Saal und zum Ruheraum
  • barrierefreies WC auf der Ebene des Martha-Fraenkel-Saals
  • Sitz- und Stehtische bei Kaffeepause und Mittagessen
  • Fahrstühle vorhanden, so dass man in alle Ebenen des Museums kommt
  • Veranstaltungssaal verfügt über Induktionsanlage
  • flexible Bestuhlung des Veranstaltungssaals mit Stühlen, Sitzkissen und Sitzsäcken; freie Platzwahl
  • Ruheraum in der Nähe des Veranstaltungssaales vorhanden, Verdunklung möglich
  • Garderobenständer direkt vor dem Veranstaltungssaal

Assistenz

  • Assistenzpersonen haben freien Eintritt (bitte wählen Sie bei der Ticketwahl die Kategorie „Frei“)
  • Blindenführ- und Assistenzhunde sind überall willkommen (im angrenzenden Park gibt es ausreichend Ausführmöglichkeiten)

Bei Online-Teilnahme

  • Online-Teilnahme erfolgt über Konferenzplattform ZOOM
  • ZOOM unterstützt die Verwendung von Screenreadern und die Steuerung über die Tastatur
  • Weitere Informationen zur Barrierefreiheit bei ZOOM erhalten Sie über ZOOM Barrierefreiheits FAQs
  • Teilnehmende erhalten im Voraus per E-Mail einen Zugangslink
  • Teilnehmende benötigen ein internetfähiges Endgerät (PC, Laptop, Tablet, Handy etc.) mit Kamera- und Mikrofonfunktion und stabiles Internet

Teilnahmegebühr

30 € | 15 € | 0 €
Wir haben uns für ein solidarisches Gebührenmodell entschieden, um möglichst vielen Interessierten eine Teilnahme zu ermöglichen. Bitte klicken Sie in der Anmeldemaske die für Ihre Situation passende Ticketkategorie an z.B. wenn Sie in einer auskömmlich geförderten Kultureinrichtung angestellt sind und z.B. die Veranstaltung als Weiterbildung abrechnen können, klicken Sie die Preiskategorie für 30,00 EUR an. Bitte entscheiden Sie sich auch, ob Sie vor Ort oder online teilnehmen wollen. In allen Preiskategorien (vor Ort) sind Tagungsgetränke enthalten. Diese werden über das solidarische Gebührenmodell finanziert. Wir bitten Sie das Mittagessen selbst zu zahlen, da Verpflegungskosten nicht durch öffentliche Fördermittel finanziert werden können.

Anmeldung

Jetzt anmelden


English version

What do the pirate with the eye patch, the hunchbacked witch and Dr. No from James Bond have in common? For them and numerous other villains, disability or physical disfigurement underscores their negative character traits. Evil manifests itself in a physical feature. At the other end of the spectrum, there are superheroes such as Daredevil from the Marvel universe or the athletes at the Paralympics, who are particularly celebrated for their disability. Stereotypical narratives about disability shape not only our perceptions, but also our actions.

Arts organisations are also unintentionally part of this tradition, and thus responsible, as they show, perform, or interpret works that directly or indirectly address disability. Be it exhibitions, plays, films or literature through their work arts professionals shape discourse in their creation of powerful narratives and images. These are often based on conventions of conceptualizing disability as „different,“ heroic, or inferior, and thus singling it out and highlighting it. This is because the standard is usually from the perspective of people without disabilities. Accessibility must therefore not only be related to the audiences of arts organisations, but also to the content-related, programming and curatorial practices as well as to the working conditions for artists and staff.

The aim of the conference is to take a critical look at common representations and narratives about disability. In doing so, we attempt to pursue the following three threads:

  • Level of representation: where do the narratives and images of disability in collective memory come from? What narratives, figures, and signifiers are shaped or even challenged by the arts?
  • Level of responsibility: what power relations become reinforced by those narratives? To what extent does this affect work in arts organisations and how much leeway is there in existing structures?
  • Level of identity: How do disabled artists deal with the ableist heritage in the cultural field today? What does their artistic practice look like and how do they want to address disability artistically – if at all?

In the best case, the discussion among the participants of the conference will contribute to a real recognition of disability in the arts world. Disability would then be accepted as a substantial aspect of art and culture. Thus, neither a freak show “otherness” being emphasised, nor an avoidance of the topic taking place for fear of doing something wrong or having to change.

Program

9:30 Uhr /// Arrival

  • Arrival, registration, coffee

10:00-10:30 Uhr /// Welcome and introduction

  • Dirk Sorge / Consultant, Servicestelle Inklusion im Kulturbereich /  Germany

10:30-11:15 Uhr /// Keynote
Different Worlds and Different Bodies: the Disabled Body in Literature

  • Amanda Leduc / Author, speaker, disability rights advocate / Canada

From the Seven Dwarfs through to the Little Mermaid, depiction of the disabled body in literature and mainstream media has been undeniably shaped by fairy tale story and the quest for the “happy ending”. But what does that happy ending look like when your body doesn’t fit the mould traditionally associated with it? Join Canadian author and disability rights advocate Amanda Leduc for a keynote address exploring the history of the disabled body in fairy tales and literature—a talk that examines the forces that shape our perceptions, and encourages us to engage in new, responsible ways with story so that disabled bodies—and human beings—can thrive in the world we shape with story today.

  • Amanda Leduc is a Canadian writer and author of the novel The Centaur’s Wife (Random House Canada, 2021) and the non-fiction book Disfigured: On Fairy Tales, Disability, And Making Space (Coach House Books, 2020). She is also the author of an earlier novel, The Miracles Of Ordinary Men (ECW Press, 2013). She speaks regularly across Northern American and Europe on the role of disability in storytelling and the importance of accessibility in the arts. She has cerebral palsy and lives in Hamilton, Ontario, where she serves as the Communications Coordinator for the Festival of Literary Diversity (FOLD), Canada’s first festival for diverse authors and stories.

11:15-12:00 Uhr /// Keynote
SchauLust – I can’t not look

  • Anna Drum / Art historian / TU Dresden / Germany

In its early days film was considered a „sensational“ medium, a circus-like spectacle which above all intended to serve a voyeuristic curiosity that in turn referred to something that possibly was not intended to be viewed. Curiosity, however, can be so overwhelming that it is almost impossible to look away. Tod Browning’s film classic Freaks (1932) refers to a time of voyeurism and at the same time is accused of an abusive voyeurism, thus raising questions about the staging of images and their power structures. This keynote is dedicated to questions around image staging, voyeurism and curiosity (scopophilia), because the way we look at something is an expression of how we judge it.

  • Anna Drum works in Diversity Management at TU Dresden. She is doing her doctorate on Tod Browning’s cult film “Freaks” at the Institute for Art and Music Studies at TU Dresden. The portrayal and staging of disability is a major focus of her research.

12:00-13:00 Uhr /// Lunch break

13:00-15:00 Uhr /// Panel discussion

  • Joanna Pawlik / Visual artist /  Poland
  • Eric Beier / Visual artist /  Germany
  • Inga Scharf da Silva / Visual artist and anthropologist /  Germany

Moderation: Dirk Sorge / Consultant / Servicestelle Inklusion im Kulturbereich

  • Joanna Pawlik is a visual artist working with video, photography, performance, musical concert directing as well as painting and drawing. Her practice oscillates between issues of social mechanisms of exclusion and personal spaces of feeling. In her works she explores the limits of her own body, dismantles the notion of “the social norm” and often in a subversive manner “attacks disability”. Joanna Pawlik lives and works in Kraków. She graduated from the Academy of Fine Arts in Krakow and obtained a PhD in visual arts from the Faculty of Arts at the Pedagogical University KEN in Kraków. www.joannapawlik.com
  • Eric Beier studied at Dresden University of Fine Arts with Prof. Christian Sery. In his artistic work he deals with physical otherness, injuries and the life that complex systems can have of their own. In recent years, he has explored various cultural techniques such as play and typography and uses these in his works to make complex concepts accessible. Eric Beier developed the concept and program for the conference „Witches, Heroes, Horror Clowns“. www.ericbeier.de
  • Inga Scharf da Silva is a visual artist and cultural anthropologist. The exploration of mythological themes of Afro-Brazilian religions as well as her own perception of becoming disabled are central aspects of both her artistic and academic work. Her dissertation “ Trauma als Wissensarchiv” (Trauma as an Archive of Knowledge) which she wrote at the Institute for European Ethnology at the Humboldt University in Berlin, was published in April 2022.

15:30 – 16:00 Uhr Summary and commentary

  • Elena Demke / Historian /  Germany

Elena Demke is involved in self-help and self-advocacy for individuals with lived experience of psychiatry, especially in participatory and stakeholder-controlled research. From 2018 to 2022 she conducted research on „Ding-Bedeutungen in Krisen, Verrücktsheits- und Psychiatrieerfahrungen“ (meaning of things in crises, experiences of madness and psychiatry) with funding from the Federal Ministry of Education and Research. In the process, an online museum was created together with interview partners: the “ MAD_Museum Anderer Dinge” (MAD_Museum of Other Things) which will be opened on October 29th

 16:00 – 17:00 Uhr /// Additional program for participants onsite

Option 1: Film screening „Freaks (1932)
Tod Browning’s cult classic „Freaks“ can perhaps be considered the most famous and controversial example of the representation of disabled bodies in the history of cinema. For some, the film is considered the ideal when it comes to the representation of unusual bodies; for others, the film has led to the exact opposite.

Option 2: Exhibition tour „Sexualities”

The exhibition tour leads to the thematic section „Sexualitäten. Die Liebe, das Ich und die Vielfalt des Begehrens“ (Sexualities. Love, the Ego and the Diversity of Desire) of the permanent exhibition „Abenteuer Mensch“ which was redesigned in 2021. The tour offers insights into the curatorial concept, the educational work and the engagement of their visitors’ lived experience.

  • German sign language and English interpretation / hearing aid available / accessible for wheelchair users

17:00 Uhr /// End

Accessibility

Language

  • Co-moderator who ensures that clear language is used throughout the event
  • Simultaneous interpretation English <> German throughout the event
  • Consecutive interpretation Polish > German during the panel discussion
  • Simultaneous interpretation into German sign language throughout the event
  • Induction loop installed

Onsite: Buildings and facilities

  • 5 barrier-free parking spaces available near the main entrance
  • Automatic door opener to the space (Martha Fraenkel Saal)
  • Step-free access to the Martha Fraenkel Saal and „chill out space“
  • Step-free access to WC
  • Seating and standing tables for coffee breaks and lunch
  • Lifts available to access all levels of the museum
  • Induction loop installed
  • Flexible seating in the Martha Fraenkel Saal with chairs, cushions and beanbags; free choice of seats
  • „chill out space“ available near the Martha Fraenkel Saal, dimming lights is possible
  • Coat racks directly in front of the Martha Fraenkel Saal

Assistance

  • Assistants and support workers are admitted free of charge (please select the „Free“ category when choosing your ticket)
  • Guide dogs and assistance dogs are welcome everywhere (dogs can be walked in the adjacent park)

Online participation via ZOOM

  • Online participation via conference platform ZOOM
  • ZOOM supports the use of screen readers and keyboard control
  • Please check ZOOM-Accessibility FAQs für more details
  • Participants will receive an access link via email in advance
  • Participants need an internet-enabled device (PC, laptop, tablet, mobile phone etc.) with camera and microphone function and stable internet connection

Ticket

30 € | 15 € | 0 €
We have opted for a solidarity-based fee model to enable as many interested people as possible to participate. Please click on the ticket category that suits your situation, e.g. if you are employed in an adequately funded cultural institution and can, for example, claim participation as part of your professional development, click on the price category for 30.00 EUR (onsite) or 15.00 EUR (online). Please also decide whether you want to participate onsite or online. All price categories (onsite) include conference drinks. These will be financed through the solidarity fee model. We ask you to pay for lunch yourself, as catering costs cannot be financed by public funding.

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